Weiterbildung für Therapeut:innen und Paartherapeut:innen
Die Trauma(Langzeit-)forschung zeigt, dass Menschen, die in ihrer Entwicklungsgeschichte traumatisiert wurden oder die anhaltend Erfahrungen ausgesetzt waren, die an die Qualität von Traumatisierung heranreichen, in späteren intimen Beziehungen häufig auf charakteristische Schwierigkeiten stoßen.
Es fällt ihnen z.B. schwer zu vertrauen und/oder das eigene Schutzbedürfnis wahrzunehmen, in nahen Begegnungen kann unvermittelt hohe innere Aufregung auftreten, sie haben mit starken Gefühlen oder heftigen Gefühlsausbrüchen zu tun, es fällt ihnen schwer, angemessen Grenzen zu setzen und vielleicht schrecken sie vor intensivem Körperkontakt zurück.
Für Therapeut*innen und Paartherapeut*innen gilt es, sich mit Phänomenen der Verletzung der Kontaktgrenze, ihrer Diagnostik und ihrer Wirkung im therapeutischen Feld vertraut zu machen. Auf dem Boden eines dialogischen Gestaltansatzes suchen wir zu verstehen, welche Paardynamik auf diesem Hintergrund entstehen kann, welche Haltung es braucht, um Partner*innen und Paaren in manchmal schmerzhaften Prozessen unterstützendes Gegenüber zu sein. Welche Arbeitsweise, welche Interventionen, welche Fragen und Experimente können hilfreich sein, so dass Partner*innen Schritte auf dem Weg zu gelingender Beziehung ertasten und beschreiten können?
In diesem Seminar wird ein Grundverständnis von Trauma und der Wirkung von Traumatisierungen (besonders Entwicklungstraumatisierungen) in späteren Paarbeziehungen vermittelt. In Selbstexplorationen als Einzelperson und als Partner*in, in Übungen und Fallbeispielen nähern wir uns einem tieferen Verständnis an.
Elemente unserer Arbeitsweise sind:
- Minilectures zu Trauma/Komplextraumatisierung
- Merkmale der Diagnostik und Beziehungsdynamik von Paaren
- Angeleitete, strukturierte Dialoge
- Selbstexplorationen, leibliche Erkundungen
- Übungen zur Körperwahrnehmung, Entspannung und Stressbewältigung
- Begegnung, Austausch und Feedback
- Achtsamkeits- und Meditationselemente
- Fallbeispiele und wenn möglich Fallsupervisionen
Eingeladen zu dieser Weiterbildung sind vor allem Paare (Therapeut*innen mit ihren Partner*innen) – es gibt ein begrenztes Platzangebot für Therapeut*innen ohne Partner*in.
Das Seminar zeigt einen Ausschnitt aus der 3-jährigen Weiterbildung in Gestalt-Paartherapie, wie sie an der GestaltAkademie Köln für Menschen aus therapeutischen, pädagogischen, sozialen und medizinischen Berufen angeboten wird. In der hier vorgestellten Arbeit mit Paaren geht es weniger um eine äußere Sicht auf das Paar als vielmehr um das Zusammenwirken der Erlebens- und Sichtweisen der Beziehungspartner selbst. Zentrale Bedeutung hat dabei die phänomenologische und achtsame Erkundung des intimen Raumes des Paares, des „Zwischen“ – gemeint als intersubjektive Qualität. Gestalt-Paartherapie stellt sich in den Dienst des Dialoges des Paares auf allen Ebenen – geistig, seelisch und körperlich – und will die Liebenden in ihrer Dialogkompetenz zur Gestaltung von Partnerschaft unterstützen.
Ihre Kursleiter*innen:
Hannelore Bauer Jhrg. 1956
Gestalttherapeutin (DVG), Lehrtherapeutin für Gestalttherapie, Paartherapeutin (GIPP),
Körpertherapeutin, Traumatherapeutin (MIT), Supervisorin, über 30 Jahre in eigener Praxis tätig, Heilpraktikerin, Dozentin und Leiterin der GestaltAkademie Köln
Konrad Weber Jhrg. 1954
Gestalttherapeut (DVG), Lehrtherapeut für Gestalttherapie, Paartherapeut (GIPP), Traumatherapeut (MIT), Supervisor, systemischer Coach, langjährige Meditationserfahrung,
im ersten Beruf Dipl.-Ingenieur, über 20 Jahre in Leitungspositionen in der Industrie, seit über 20 Jahren in eigener Praxis tätig, Geschäftsführer und Dozent der GestaltAkademie Köln
Wir arbeiten als Paar mit Paaren und begegnen Ihnen dabei in einer respektvollen Haltung, die nicht bewertet und urteilt, sondern Ihr Erleben in einem Beziehungsfeld würdigt.
Termine: 28. + 29. + 30. November 2025
Zeiten: Freitag 15-19 Uhr / Samstag 10-18 Uhr / Sonntag 10-14 Uhr
Ort: Rosenheimer Straße 120
Kursgebühr: 550€ pro Person
Anmeldung unter: kursanmeldung@therapie-institut.de